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Geistliche Musik
Pierre de Manchicourt Reges terrae. Motette zu Epiphanias für sechsstimmigen gemischten Chor a cappella The Sixteen Leitung: Harry Christophers Johann Sebastian Bach Liebster Immanuel, Herzog der Frommen. Kantate zu Epiphanias, BWV 123 Sofia Pavone, Alt Daniel Johannsen, Tenor Tobias Berndt, Bass Chorus Musicus Köln Das Neue Orchester Leitung: Christoph Spering Georg Philipp Telemann Kaum ist der Heyland auf der Erden. Kantate zum Sonntag nach Neujahr, TWV 1:991 Klaus Mertens, Bass Accadmia Daniel Leitung: Shalev Ad-El Peter Cornelius Die Könige. Weihnachtslied für Singstimme und Klavier, op. 8 Nr. 3b. Bearbeitet für Sopran, Männerchor und Klavier Christiane Karg, Sopran Gerold Huber, Klavier Chor des Bayerischen Rundfunks Leitung: Howard Arman Benjamin Britten Jubilate Deo. Für Chor und Orgel, C-Dur The Sixteen Leitung: Harry Christophers
Am Sonntagmorgen
Religiöses Wort Prüft alles und behaltet das Gute! Von Pfarrer Peter Oldenbruch Evangelische Kirche
Essay und Diskurs
Immer noch unsichtbar Südkoreanische Migranten in Deutschland Von Martin Hyun Die Geschichte südkoreanischer Gastarbeiter, die in den 1960er-Jahren als Bergarbeiter und Pflegekräfte in die Bundesrepublik kamen, bleibt weitgehend aus dem kollektiven Gedächtnis des Einwanderungslandes ausgeschlossen. Es gilt, dies zu ändern! Die Stimmen südkoreanischer Migranten, die in politischen Debatten und öffentlichen Diskursen oft übergangen werden, spiegeln das Spannungsfeld zwischen Inklusion und Ausgrenzung im Deutschland der Gegenwart wider. Der Ausschluss - von Integrationsgipfeln bis hin zu Gedenkforen - formt das Bild dieser Gemeinschaft und sendet auch eine leise, jedoch eindeutige Botschaft gesellschaftlicher Nichtzugehörigkeit an viele kleinere Minderheiten. Zwischen kulturellen Barrieren der Scham und verdrängten Traumata wie im so genannten "Hohmanneum-Fall", in welchem es um ein Ausbildungszentrum in der südkoreanischen Stadt Naju geht, wo der deutsche Entwicklungshelfer Fritz Hohmann schwere Verbrechen beging, öffnet sich ein Raum für tiefere Reflexion: Wer wird erinnert, wer bleibt unsichtbar - und was sagt dies über das Selbstverständnis einer pluralistischen Gesellschaft? Martin Hyun ist Politikwissenschaftler und studierte International Business sowie Internationale Beziehungen in den USA, Brüssel und Bonn. Als erster koreanischstämmiger Spieler in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) und Junioren-Nationalspieler Deutschlands schrieb er Sportgeschichte. Er setzt sich für Diversität und Inklusion im Sport ein und gründete den gemeinnützigen Verein Hockey is Diversity e.V. Als Autor reflektiert er Identität und Integration mit besonderem Blick auf das deutsch-koreanische Spannungsfeld. Zu seinen Veröffentlichungen zählen "Lautlos - Ja Sprachlos - Nein: Grenzgänger zwischen Deutschland und Korea" (2008), "Ohne Fleiß kein Reis - wie ich ein guter Deutscher wurde" (2012) und die "Gebrauchsanweisung für Südkorea" (2018). Sein aktuelles Buch, "Gebrauchsanweisung für Nachbarn" (2024), das er gemeinsam mit seinem Freund Wladimir Kaminer schrieb, war auf der Spiegel-Bestsellerliste.
Gottesdienst
Übertragung aus der Stadtpfarrkirche Hl. Kreuz-Auffindung in Osterhofen Zelebrant: Domkapitular Christian Altmannsperger Katholische Kirche
Zwischentöne
Musik und Fragen zur Person Die Publizistin Mithu Sanyal im Gespräch mit Joachim Scholl Klug, scharf und witzig schreibt Mithu Sanyal in Essays und Romanen über Feminismus, Rassismus und Identitätspolitik. Ihr Buch "Antichristie" über den britischen Kolonialismus in Indien stand auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis 2024.
Büchermarkt
Buch der Woche José Maria Eça de Queirós: "Die Maias. Episoden aus dem romantischen Leben" Aus dem Portugiesischen von Marianne Gareis (Hanser) Ein Beitrag von Wolfgang Schneider Am Mikrofon: Wiebke Porombka
Wissenschaft im Brennpunkt
Babylonische Spracherkennung KI entziffert Keilschrift Von Volkart Wildermuth (Wdh. v. 2024) Der Anfang der Menschheitsgeschichte wurde vor 5.000 Jahren in Keilschrift geschrieben: Alltägliches wie Steuerakten oder Verträge, aber auch Hymnen und die ersten Epen, allen voran das Gilgamesch-Epos. In den Museen finden sich geschätzt eine halbe Million Tontafeln aus dem Zweistromland zwischen Euphrat und Tigris - viel zu viele für die wenigen Experten, die sie lesen könnten. Inzwischen aber ordnen Algorithmen die Tonfragmente zu. Sie erkennen selbst unordentlich in den Ton geritzte Keilschriftzeichen mit immer größerer Zuverlässigkeit und sie übersetzen bei bekanntem Kontext einfache Texte. Damit sind die Grundlagen gelegt, um tiefer einzutauchen in das Leben dieser Zeit. Denn was digital an großen Datenmengen vorliegt, kann von Künstlicher Intelligenz auch ausgewertet werden. In den Listen mit Futter, das babylonische Bauern an ihr Vieh verfüttert haben, stecken Hinweise auf Umweltveränderungen, und der Verkauf von Ziegen und Schafen erzählt von Aufstieg und Niedergang in den ersten Städten der Menschheit.
Feature
Jeder ist seines Glückes Schmied oder: Das Glück der Fülle Von Jean-Claude Kuner Regie: der Autor Mit: Regina Pressler, Volker Hanisch, Gerhart Hinze, Lennardt Krüger, Fritz Lichtenhahn, Stefan Schad, Stefan Schwarz Ton und Technik: Jutta Liedemit und Christina Ocker Produktion: NDR/RBB 2005 Wir alle wünschen uns Glück, nicht nur zum Neuen Jahr. Doch wo finden wir es? Wie schaffen wir es, dauerhaft glücklich zu sein? Unser Autor begibt sich auf die Suche. Und kommt am Ende zu einer überraschenden Erkenntnis. Philosophen und Religionswissenschaftler, Hirnforscher und Psychologen, Heiler, Hellseher und Astrologen beschäftigen sich immer wieder mit der Frage: Welche Wege gibt es zum Glück? Was macht das Glücklichsein aus? Ist es möglich, dauerhaft glücklich zu sein? Gemeinsam mit der Hauptfigur aus François Lelords Roman "Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück" begibt sich der Autor auf die Suche nach der Glücksformel. Doch zum Schluss hat er alle Glücksrezepte enttäuscht beiseitegelegt und sich eine Erkenntnis des Berliner Philosophen Wilhelm Schmid zu eigen gemacht: "Glück ist das Glück der Fülle, das erfüllte Leben, das Erfolg wie Misserfolg mit einschließt." Jean-Claude Kuner, geboren 1954 in Basel, arbeitete von 1982 bis 1996 als Theater- und Opernregisseur, seit 1996 als Rundfunkautor und -regisseur mit dem Schwerpunkt Kulturthemen aus fremden Ländern. Er wurde mehrfach ausgezeichnet, u.a. für "Traumrollen" (Deutschlandfunk/HR 2013 - Hörspiel des Jahres 2013), und für "Bukhara Broadway" (RBB/Deutschlandfunk/NDR 2012 - 2013 von der Asia-Pacific Broadcasting Union als bestes Feature geehrt). Zuletzt: "Matsutake. Ein Pilz im Anthropozän" (Deutschlandfunk Kultur 2021), "Maestro des Comebacks" (WDR/Deutschlandfunk Kultur 2022) und "Drama deutsche Einheit" (WDR 2023).
Konzertdokument der Woche
Kissinger Sommer 2024 Kunstlieder und Schauerballaden von Carl Loewe, Franz Schubert und Hugo Wolf Konstantin Krimmel, Bariton Ammiel Bushakevitz, Klavier Aufnahme vom 9.7.2024 aus dem Rossini-Saal in Bad Kissingen Am Mikrofon: Cornelia de Reese Bariton Konstantin Krimmel steht regelmäßig auf der großen Opernbühne. Doch seine besondere Leidenschaft gehört dem viel kleineren, intimen Rahmen, dem Liederabend. In Bad Kissinigen präsentierte er eine Melange romantischer Werke, komponiert von Franz Schubert, Carl Loewe und Hugo Wolf. Die Auswahl zeigt offen, dass Konstantin Krimmel eine Vorliebe für Schauergeschichten und Gruselstories hegt. Die darin aufgebauten Spannungen faszinieren den Sänger. Krimmels stimmliche Darstellungskraft macht sogar Lieder, die man heute vielleicht als altmodisch titulieren würde, zu spannenden Krimis. Auch darum erhielt der Bariton 2024 den Opus Klassik-Preis als Sänger des Jahres. Mit dabei sein Pianist Ammiel Bushakevitz, der diese Leidenschaft am Klavier teilt und mit technischer Perfektion wie großem Einfühlungsvermögen die Lieder mit Konstantin Krimmel zum Leben erweckt.